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12. Busfahrt des KBV St. Jakobi Schönebeck
in die „Perle von Sachsen-Anhalt“ – die
Fachwerk-Stadt Osterwieck
Der Kirchbauverein (KBV) hat auch in diesem Jahr zu seiner traditionellen Busfahrt
eingeladen. Mitglieder des KBV und eine große Anzahl eines über die Jahre gewachsenen
Stammpublikums sind dieser Einladung gefolgt. Unsere Reise mit dem bewährten Unternehmen Münch`s
Charterreisen begann am 16.09.2023, 8.00 Uhr am Busbahnhof Schönebeck mit 45
Teilnehmern.
Unser Vereinsvorsitzender Michael Gremmes hat die Gäste begrüßt und unsere Fahrt mit einem
Reise-Gebet eröffnet. Danach hat Hans Joachim Franke organisatorische Hinweise zum Tagesablauf
gegeben. So haben wir uns auf den Weg begeben aus dem 800 Jahre alten Schönebeck in 3 Orte, die
jeweils älter als 1000 Jahre sind: Derenburg, Osterwieck und Hessen.
Unsere erste Station war die Glasmanufaktur HARZKRISTALL in Derenburg. Hier haben wir
vieles über die Magie des Glases gehört und gesehen. Ich zitiere sinngemäß aus dem Flyer
„Harzkristall“: In einer der letzten noch produzierenden Glashütten Deutschlands haben wir das
Immaterielle Kulturerbe der Glasproduktion mit allen Sinnen erlebt. In dem ERLEBNISrundgang
„ManufaktOur“ erfahren wir die Details zur Entstehung und Verarbeitung des Rohstoffs Glas und sehen
anschließend einem Glasmacher bei der Produktion mundgeblasener Objekte zu. Eine kaum überschaubare
Fülle von Glas in allen Formen und Farben kann auf 2.500 m² „Einkaufswelt“ bestaunt und gekauft
werden. Ganz praktisch ist unter dem Dach der Glasmanufaktur auch ein Bistro vorhanden. Dort war
für uns ein Essen vorbereitet und wir haben es uns schmecken lassen, um anschließend zu unserem 2.
Ziel weiter zu fahren.
Unsere zweite Station war die Fachwerk-Stadt Osterwieck. Hier wurden wir durch
unseren überaus freundlichen und sehr kompetenten Stadtführer Dr. Thomas Dahms empfangen. Seine
Begeisterung für die Stadt ist sofort übergesprungen und hat uns in seinen Bann gezogen. Am Anfang
der Kapellenstraße konnten wir einen Blick in den berühmten Schäfers Hof werfen, wo sich ein Verein
seit Jahren um die Erhaltung und Restaurierung des Hofes aus dem 16. Jh. kümmert. Bei der weiteren
langsamen Fahrt hat uns Dr. Dahms auf einige prächtige Fachwerkhäuser hingewiesen; insbesondere auf
gut erhaltene Renaissance-Fassaden aus dem 16. Jh. Am Markt sind wir ausgestiegen, um unsere
Entdeckertour durch Osterwiecks Altstadt zu Fuß fortzusetzen. Das erste Ziel war die Kirche St.
Stephani. „Die Kirche ist ein Denkmal der christlichen Mission im Nordharzer Raum, der Romanik und
der Spätgotik, des frühen protestantischen Kirchenbaus ….“ (Flyer Osterwieck). Im inneren empfängt
uns ein Gotteshaus mit ganz besonderer Ausstattung. „Aus der Kirche nahmen die Bürger das Wort der
„Biblia Deutsch“ Martin Luthers mit in die Stadt und ließen es als Bekenntnis zur Reformation
Buchstabe für Buchstabe in die Stockschwellen und Brüstungsbohlen ihrer Häuser einschnitzen“. (Dr.
Dahms). Viele dieser Inschriften haben wir auf unserem folgenden Stadtrundgang gesehen und
bestaunt. Ein markantes Beispiel ist das Eulenspiegelhaus, Baujahr 1534, mit der
Inschrift „verbum dm manett in Eternum“ (des Herren Wort bleibt in Ewigkeit). Welch mutiges
Bekenntnis in einem katholischen Fürstbistum. Um unser Tagesprogramm einzuhalten, mußten wir 15.00
Uhr unseren Stadtrundgang beenden, um unser letztes Tagesziel anzusteuern.
Unsere dritte Station war das Welfen-Schloss der Renaissance in Hessen am
Fallstein. Der Förderverein „Schloss Hessen“ e.V. kümmert sich seit 1995 leidenschaftlich
um die Sanierung und Nutzung der noch vorhandenen Gebäude und Anlagen. Der Vereinsvorsitzende Herr
Klaus Bogoslaw begrüßte uns herzlich und hielt uns einen kenntnisreichen Einführungsvortrag zur
umfangreichen Geschichte des Schlosses und zur Arbeit des Vereines. In der Kulturscheune mit
multimedialem Erlebniscenter hatten die Mitglieder des Fördervereines eine liebevoll
eingedeckte Kaffeetafel vorbereitet und haben uns mit selbst gebackenem Kuchen und Kaffee köstlich
bewirtet. Danach durften wir den Renaissancegarten - „ein untergegangenes Gartenkunstwerk der
Vergangenheit“ - in einer 3-D-Multimedia-Vorführung kennenlernen. Es war ein beeindruckendes
Erlebnis, den Garten aus der Vogelperspektive zu sehen bzw. durch den Garten und die Laubengänge
hindurch zu schweben. Die Mittel der Digitalisierung machen es möglich. Leider fehlte uns die Zeit,
die noch vorhandenen Gebäude mit einer durch den Förderverein gestalteten Ausstellung und die
weitläufigen Parkanlagen zu besichtigen. Herr Bogoslaw lädt alle ein, dieses bei einem nächsten
Besuch nachzuholen.
Zur Einhaltung der Lenkzeiten unseres geduldigen, sympathischen Busfahrers Mike, mußten wir
18.00 Uhr die Heimreise antreten. In den ersten Reaktionen der Reiseteilnehmer kam Freude und
Zufriedenheit über eine gelungene Busreise zum Ausdruck; mit dem Wunsch auf eine nächste Fahrt im
Jahr 2024. Vorschläge für ein Reiseziel sind vom Verfasser erwünscht.
Hans Joachim Franke
Review zum Benefizkonzert Freitag,
01. September 2023
Fotos: Thoralf Winkler
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